Stell dir vor, du schmeißt eine Party – und alle gehen wieder, nachdem sie geklingelt haben. Kein Drink, kein Smalltalk, kein Lob für deine Playlist. Das ist die digitale Version einer hohen Bounce Rate.

Wenn Besucher*innen deine Seite aufrufen und sie sofort wieder verlassen, ohne zu klicken, zu scrollen oder deiner schönen Homepage auch nur einen zweiten Blick zu gönnen – dann hast du ein Bounce-Problem.

Also lass uns das mal aufdröseln, bevor auch deine SEO-Hoffnungen die Flucht ergreifen.

Was ist die Bounce Rate?

Die Bounce Rate (Absprungrate) ist der Prozentsatz der Besucher*innen, die auf einer Seite deiner Website landen – und sie wieder verlassen, ohne irgendetwas zu tun: kein Klick, keine Navigation, keine Interaktion.

Kurz gesagt: Sie kamen. Sie sahen. Sie dachten „meh“ – und klickten zurück.

Warum die Bounce Rate wichtig ist

Eine hohe Bounce Rate signalisiert: Irgendetwas läuft schief. Mögliche Ursachen:

  • Content – Langweilig oder am Thema vorbei?
  • CTR – Irreführender Titel oder Meta Description?
  • Design – Hässlich, unübersichtlich oder veraltet?
  • Ladezeit – Niemand wartet länger als 3 Sekunden.
  • Mobile Experience – Wenn deine Seite wie 2012 aussieht, sind die Nutzer*innen schneller weg als du „responsive“ sagen kannst.

Und das betrifft nicht nur dein Ego – sondern auch handfeste Kennzahlen:

  • SEO-Rankings – Google merkt, wenn Nutzer*innen gleich wieder abspringen.
  • Conversion Rate – Wer nicht bleibt, konvertiert auch nicht.
  • Customer Journey – Du beendest das Date, bevor es überhaupt losgeht.

Was ist eine „gute“ Bounce Rate?

Kommt drauf an. (Klassische SEO-Antwort.) Der Kontext ist entscheidend:

  • Blogs: 70–90 % sind völlig normal – viele lesen und gehen wieder. Nicht immer ein schlechtes Zeichen.
  • Service- oder Landingpages: 30–60 % ist ideal – hier sollte mehr Interaktion stattfinden.
  • E-Commerce-Seiten: 20–40 % ist top – Nutzer*innen stöbern, vergleichen, kaufen.

Der Knackpunkt: Wie sieht das Gesamtbild aus? Wenn dein GA4-Report eine hohe Bounce Rate und gleichzeitig eine kurze Verweildauer zeigt: rote Flagge. Aber wenn jemand einen Blogartikel 7 Minuten lang liest und dann abspringt? Das ist Engagement, kein Problem.

Bounce Rate vs. Exit Rate

Verwechsel diese beiden besser nicht:

  • Bounce Rate – Nutzer*innen landen auf einer Seite und verlassen sie wieder, ohne irgendetwas zu tun. Kein Klick, kein Scroll, kein weiterer Seitenaufruf.
  • Exit Rate – Nutzer*innen waren unterwegs auf deiner Website, aber diese Seite war die letzte Station, bevor sie gehen.

Stell dir die Bounce Rate vor wie ein awkward erstes Treffen, das sofort endet. Die Exit Rate ist eher wie ein nettes Gespräch, das vor dem Dessert höflich beendet wird.

Häufige Gründe für hohe Bounce Rates

🚫 Langsame Ladezeiten – 3 Sekunden sind das goldene Zeitfenster. Alles darüber? Tschüss, Besucher*innen.

🚫 Irreführende Metadaten – Wenn deine CTR hoch ist, aber die Bounce Rate schlimmer als die Bindungsprobleme deines Ex: Dein Titel/Meta-Duo könnte Clickbait sein.

🚫 Schlechte UX – Aufdringliche Popups, Auto-Play-Videos, winzige Schriftgrößen … kurz gesagt: alles, was „Lauf weg!“ schreit.

🚫 Keine klaren CTAs – Wenn niemand weiß, was als Nächstes zu tun ist, passiert auch nichts.

🚫 Schlechte mobile Optimierung – Über die Hälfte des Traffics kommt von mobilen Geräten. Wenn dein Layout da versagt, versagt auch deine Bounce Rate.

So reduzierst du die Bounce Rate (ohne deine Seele zu verkaufen)

Ladegeschwindigkeit verbessern
Nutze Tools wie PageSpeed Insights oder GTmetrix. Komprimiere Bilder. Entferne überflüssige Skripte.

Nutzerintention erfüllen
Dein Content sollte halten, was Titel und Meta Description versprechen. Keine falschen Erwartungen wecken.

Design & Lesbarkeit optimieren
Kurze Absätze, große Schrift, Bullet Points, Weißraum, intuitive Navigation – mach’s deinen Besucher*innen leicht.

Interne Links einbauen
Führe Nutzer*innen gezielt zu weiterführenden Inhalten. Baue eine logische Customer Journey. Ziel: Bleiben leicht machen, Abspringen schwer.

Visuelle Medien einsetzen
Bilder, Videos, (dezente) GIFs und Infografiken lockern Texte auf und verlängern die Verweildauer.

Bounce Rate in GA4: Es ist … anders jetzt

In GA4 war die Bounce Rate anfangs komplett verschwunden (RIP Universal Analytics) – doch jetzt ist sie zurück, neu definiert:

Bounce = eine Sitzung unter 10 Sekunden, ohne Conversion und mit nur einer Seitenansicht.

Die Übersetzung: Google erlaubt dir jetzt mehr Flexibilität und Kontext. Du kannst Interaktion nach wie vor messen – aber es geht nicht mehr nur um Klicks, sondern um bedeutungsvolle Aktionen.

Wann ist eine hohe Bounce Rate okay?

Es gibt Ausnahmen – manchmal ist eine hohe Bounce Rate völlig in Ordnung:

  • Ein Blogpost, der eine Frage vollständig beantwortet.
  • Eine Standortseite, auf der Nutzer*innen nur schnell die Adresse suchen.
  • Eine Landingpage, die gezielt zu einem externen Tool oder einer App weiterleitet.

Kontext ist alles. Beobachte die Bounce Rate immer im Zusammenspiel mit anderen Metriken wie Verweildauer, Scrolltiefe und Conversion Rate, um das volle Bild zu bekommen.

Zum Schluss – Bounce ist nicht immer schlecht, aber immer ein Signal

Die Bounce Rate ist kein Bösewicht – sie ist ein Symptom. Sie zeigt dir, dass etwas nicht zündet: Vielleicht der Content, vielleicht die Ladezeit, vielleicht einfach der Vibe. Aber eines ist sicher – sie ist dein Hinweis, genauer hinzusehen.

Wenn die Bounce Rate sinkt und die Conversions steigen, dann bekommt deine Website endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdient.

Also los – wirf einen genauen Blick auf deine Seiten mit den höchsten Absprüngen, verbessere gezielt die interne Verlinkung und gestalte deine Website so einladend und relevant, dass niemand mehr den Impuls hat, direkt wieder abzuspringen.

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